Titelthema

Wachstumsdämmerung

Grüne Technologie und grünes Wachstum werden weder die Ökosphäre noch unsere »Bequemokratie« retten. Die Zukunft liegt jenseits des Wachstumsdiktats in einer auf Genügsamkeit und Selbstversorgung basierenden Postwachstumsökonomie.von Niko Paech, erschienen in Ausgabe #7/2011
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Niemand stellt mehr ernsthaft in Frage, dass Klimawandel und Ressourcenverknappung dem Expansionsdrang moderner Konsumgesellschaften geschuldet sind. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft verbreiten dennoch unbeirrt das Evangelium der grenzenlosen Steigerung, und zwar als »qualitatives«, »entkoppeltes« oder »dematerialisiertes« Wachstum. Zuweilen ist von einem »Green New Deal« oder einer »dritten industriellen Revolution« die Rede. Demnach sind es Innovationen in Form nachhaltiger Produkte, Technologien und Infrastrukturen, die beides zugleich retten sollen: die Ökosphäre und die Bequemokratie eines konsum- und mobilitätsorientierten Lebensstils. Dies soll auf Basis zweier Strategien gelingen.
Die Konsistenzstrategie zielt darauf, ökonomische Prozesse als System geschlossener Kreisläufe zu organisieren. Abfälle, Emissionen und andere Umweltschädigungen entfielen, weil Stoffumsätze in den ökologischen Haushalt eingebettet wären. Was biologisch abbaubar ist, zerfällt nach seiner Nutzung buchstäblich zu neuer Nahrung für die Ökologie. Auch jenseits organischer Systeme soll dieses Prinzip angewandt werden, nämlich als technische Wiederverwertbarkeit. Wenn das Design aller Produkte, Technologien und Infrastrukturen deren rückstandslose Demontage und Wiederverwendung ermöglichen würde, wäre nicht nur jede ökologische Belastung getilgt, sondern es entstünde sogar indus­trielle Nahrung für neue Wertschöpfung. Ein derart futuristisches Ressourcenkarussell, das sich schnell genug drehen muss, weil andernfalls kein Wirtschaftswachstum denkbar wäre, schluckt viel Energie. Kein Problem, sagen deren Protagonisten. Wind, Sonne, Biomasse und Geothermie sind reichlich vorhanden und emissionsfrei.
Dem zur Seite steht eine Strategie, die auf Effizienz setzt, nämlich auf einer Verringerung der Ressourcen und des Energiebedarfs zur Generierung eines bestimmten Resultats. Dies kann auf Basis ökoeffizienter Produkte, Verfahren und Dienstleistungen erfolgen. So gewährleistet beispielsweise ein Passivhaus aus Sicht seiner Bewohner dieselben Funktionen wie ein konventionelles Wohnhaus, verbraucht aber nur einen Bruchteil der Wärmeenergie. Ähnliches gilt für Energiesparbirnen, Drei-Liter-Autos oder Kühlschränke, deren Energiebedarf unter Wahrung aller bisherigen Wohlstandsmerkmale reduziert werden kann.
Beide Ansätze scheitern nicht nur immer offenkundiger bei dem Versuch, weiteres Wirtschaftswachstum ökologisch zu entschärfen, sondern immunisieren das Gesamtsystem gegen einen kulturellen Wandel in Richtung suffizienter und subsistenter Lebensstile. Liebgewonnene Selbstverwirklichungssymbole dürfen also weiter wachsen, aber nunmehr – Hokuspokus – mit grünem Anstrich. Das Ganze mutet wie eine magische Diät für Übergewichtige an: »Iss das Doppelte, und nimm ab dabei!« Teils gelangweilt, teils mit Grausen wendet sich ein immer größerer Teil des vormals geneigten Publikums von dieser fortschrittstrunkenen Aufführung ab. Kein Wunder also, dass Wachstumskritik Hochkonjunktur hat.

Das Wachstumsdogma
Die sogenannte Glücksforschung befördert längst die Einsicht, dass eine Steigerung des über Geld vermittelten materiellen Reichtums ab einem bestimmten Niveau nicht zugleich das subjektive Wohlbefinden erhöht. Viele Konsumaktivitäten sind symbolischer Art, zielen auf soziales Prestige oder die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe oder »Szene«. Wer nicht mit den neuesten Innovationen mitzieht, verliert den Anschluss. Die Auswahl an Konsumoptionen explodiert, und da der Tag nach wie vor nur 24 Stunden hat, wird Konsum zum Stressfaktor. Das Viel-Haben tritt in Widerspruch zum Gut-Leben.
Auch die traditionsreiche Auffassung, wonach wirtschaftliches Wachstum Armut und soziale Ungleichheit mildert, stellt sich als unhaltbar heraus. Dass aus Gründen politischer Opportunität stets darauf gesetzt wurde, anstelle konfliktreicher Umverteilungen lieber Zuwächse zu produzieren, um damit Bedürftige besserzustellen, heißt ja nicht, dass diese Rechnung jemals aufgegangen wäre. Die Verschiebung von Ungleichheit auf immer höhere Niveaus und neue Armut in gerade jenen Aufsteigernationen sprechen Bände.
Besonders gerne wird übersehen, dass vermeintlich »qualitatives« Wachstum nie materielos ist. Es verleiht dem quantitativen Wachstum buchstäblich Flügel. Gerade die Wissens- und Kreativitätsschübe eröffnen der material- und energieintensiven Wertschöpfungsmaschinerie neue Expansionsspielräume. Von der digitalen Revolution bis zu den erneuerbaren Energien: Nahezu alles, was bislang zwecks »Dematerialisierung« unternommen wurde, hat, zumindest gemessen an absoluten Umweltbelastungen, das Gegenteil bewirkt.
Schließlich zeigen sich am Horizont herannahende Ressourcenverknappungen keineswegs nur im Sinn des vielbesungenen Peak Oil. Wer einem weismachen will, dass der fossilen Abhängigkeit mittels smarter Innovationen im Bereich der erneuerbaren Energien, Informationstechnologien, Elektromobilität etc. zu entrinnen sei, hat übersehen, dass damit der Bedarf an Flächen, seltenen Metallen und seltenen Erden explosionsartig forciert wird.

Von der Nachhaltigkeit zur Resilienz
Vor dieser Gemengelage versinnbildlicht das Wachstumsbeschleunigungsgefasel bestenfalls die letzten Zuckungen eines unrettbar gewordenen Wohlstandsmodells. Dessen bisheriger Höhenflug, der sich aus einer enormen Ressourcenzufuhr von außen speiste, potenziert Abhängigkeiten von weltweit verzweigten Herstellungsketten. Noch nie war die Versorgung mit Gütern von einem derart fragilen System abhängig. Das Prinzip der Fremdversorgung folgt einer unhintergehbaren Logik: Wer hoch fliegt, fällt umso tiefer.
Nachhaltigkeit heißt also inzwischen Resilienz. Dabei geht es um zweierlei, nämlich die Dämpfung des nicht mehr zu verhindernden Aufpralls und die Gestaltung eines ermutigenden Zustands für die Phase danach. Das Konzept der Postwachstums­ökonomie greift beides auf. Es sieht vor, das maßlos gewordene Fremdversorgungs­niveau und damit zugleich die soziale Fallhöhe vorsichtig zurückzubauen zugunsten einer neuen Balance zwischen Selbst- und Fremdversorgung. Damit wird Wohlstand auf ein materiell bescheideneres, aber eben auch stabileres Fundament gestellt.
Fremdversorgungssysteme bilden eine Ursache für strukturelle Wachstumszwänge, weil sie darauf beruhen, die Distanz zwischen Verbrauch und Produktion zu vergrößern. Wenn Produktion, die vormals an einen Standort gebunden war, in viele isolierte Fertigungsstufen zerlegt wird, können diese flexibel und ortsungebunden je nach Kosten- oder Qualitätsvorteilen verschoben werden. Diese Zerlegung erlaubt das Abschöpfen von Spezialisierungsgewinnen, die zu sinkenden Stückkosten führen. Aber jede Spezialisierungsstufe muss vor der Produktionsphase die benötigte Infrastruktur finanzieren. Das dazu benötigte Fremdkapital kostet Zinsen; Eigenkapital verlangt nach einer hinreichenden Rendite. Folglich muss in jeder Periode ein entsprechender Überschuss erwirtschaftet werden. Das zur Stabilisierung des Gesamtprozesses erforderliche Wachstum steigt also mit zunehmender Spezialisierung, d. h. mit der Anzahl eigenständiger Betriebe und dem notwendigen Überschuss, um das Risiko des Investors mindestens zu kompensieren. Dieses Risiko steigt obendrein mit zunehmender Komplexität, also Anzahl, Distanz und Anonymität der Produktionsstätten.
Daraus lassen sich Ansatzpunkte für eine Milderung von Wachstumszwängen ableiten. Weniger Spezialisierungsstufen zwischen Produktion und Verbrauch reduzieren zwar die ökonomische Effizienz, aber zugleich auch den Wachstumszwang, weil die Summe nötiger Kapitalzinszahlungen und Gewinne dann sinken kann. Kurze Wertschöpfungsketten etwa im Sinn einer Lokal- oder Regionalwirtschaft schaffen außerdem Nähe und damit Vertrauen, das eine weniger zinsträchtige Kapitalbeschaffung ermöglicht. Das Prinzip der Genossenschaftsbanken beruht beispielsweise auf hoher Transparenz und der unmittelbaren Beziehung zwischen Kapitalgeber und -nehmer. Dies senkt das durch hohe Zinsen bzw. Renditen abzudeckende Anlagerisiko. Ein weiterer Effekt kleinräumiger Ökonomien ist, dass Anleger stärkeren Einfluss auf die Verwendung ihres Kapitals nehmen. Wer sein Geld einem Unternehmen überlässt, dessen Zweck – etwa ökologischer Landbau oder soziales Engagement – er vertritt, wird tendenziell geringere Zinsen fordern. Dies entspräche keinem Verzicht, sondern dem Gegenwert für eine höhere ethische Qualität der Anlage.

Schritte in die Postwachstumsökonomie
Zur Postwachstumsökonomie führen fünf Schritte, die letztlich in einer höheren individuellen Lebensqualität und mehr Gemeinwohl resultieren.

Suffizienz. Manche Konsumaktivitäten können ersatzlos entfallen. Das Suffizienzprinzip verinnerlicht die Antithese zur Steigerungslogik konsumtiver Selbstverwirklichungsansprüche: Von welchen Energiesklaven und Komfortkrücken ließen sich überbordende Lebensstile und schließlich die Gesellschaft als Ganze befreien? Es geht darum, Wohlstandsschrott auszumustern, der nur unser Leben verstopft, obendrein Zeit, Geld, Raum sowie ökologische Ressourcen beansprucht. In einer Welt der Reiz- und Optionenüberflutung, die niemand mehr bewältigen kann, werden Reduktion, Überschaubarkeit und Entschleunigung zum Selbstschutz. Das zunehmend »erschöpfte Selbst« verkörpert die Schattenseite einer Jagd nach Glück und Selbstinszenierung. Was hier vor allem wächst, ist der Markt für Antidepressiva. Die Befreiung von einer erstickenden Wohlstandslawine bedeutet, sich stressfrei auf das Wesentliche konzentrieren zu können, statt im Hamsterrad der käuflichen Selbstverwirklichung orientierungslos zu werden.

Subsistenz. Wer von monetär basierter Fremdversorgung abhängig ist, lebt stets in der Furcht, »Globalisierungsopfer« zu werden, wenn Firmen schließen, Löhne sinken oder Preise steigen. Sozial stabil sind nur Versorgungsstrukturen mit geringerer Distanz zwischen Verbrauch und Produktion. Dazu zählt die Reaktivierung von Kompetenzen, manuell und kraft eigener Fertigkeiten Bedürfnisse jenseits kommerzieller Märkte zu befriedigen, vor allem handwerkliche Tätigkeiten. Durch eine Verkürzung der Erwerbsarbeit auf durchschnittlich 20 Stunden ließen sich Selbst- und Fremdversorgung so kombinieren, dass die Geld- und Wachstumsabhängigkeit sinkt. Eigenarbeit, »urbane Subsistenz«, Gemeinschaftsgärten, Tauschringe, Netzwerke der Nachbarschaftshilfe, Verschenkmärkte, Einrichtungen zur Gemeinschaftsnutzung von Geräten und Werkzeugen würden zu einer graduellen De-Globalisierung verhelfen.

Regionalökonomie. Viele Bedürfnisse ließen sich durch regionale Märkte bis hin zu Konzepten wie »Community Supported Agriculture« (CSA) befriedigen. Regionalwährungen könnten Kaufkraft an die Region binden und damit von globalen Abhängigkeiten befreien. So würden die Effizienzvorteile einer geldbasierten Arbeitsteilung weiterhin genutzt, jedoch innerhalb eines ökologieverträglicheren und krisenresistenteren Rahmens.

Stoffliche Nullsummenspiele. Infolge der obigen Strategien bräuchte der auf Geldwirtschaft und industrieller Arbeitsteilung basierende Komplex etwa nur noch halb so groß zu sein – zumindest wenn die durchschnittliche Erwerbsarbeit deutlich reduziert würde. Zudem wäre der Rest an industrieller Struktur so umzugestalten, dass die Neuproduktion von Gütern, die viel langlebiger und reparaturfreundlicher sein müssten, eher eine untergeordnete Rolle spielt. Der Fokus läge auf dem Erhalt, der Um- und Aufwertung vorhandener Produktbestände. Klassische »Produzenten« würden durch Anbieter abgelöst, die optimieren, reparieren und renovieren. Durch die Strategie »Umbau statt Neubau« würde aus vorhandenen Gütern weiterer Nutzen extrahiert, indem diese funktional und ästhetisch an gegenwärtige Bedürfnisse angepasst würden und somit möglichst lange im Kreislauf einer effizienten Verwendung verblieben. Märkte für gebrauchte, aufgearbeitete und überholte Güter tragen ebenfalls zur Reduktion von Neuproduktion bei.
Ein Beispiel: Wenn es gelänge, die durchschnittliche Nutzungsdauer von Notebooks zu verdoppeln, könnte die Produktion halbiert werden, ohne die Verfügbarkeit der Konsumfunktionen zu schmälern. Infolge reduzierter Neuanschaffungen würde weniger Einkommen, also auch weniger Arbeitszeit, benötigt. So wäre Zeit verfügbar, durch Eigenarbeit Leistungen zu erbringen, die vormals finan­ziert werden mussten. Damit schließt sich ein Kreis zum Schritt »Subsistenz«. Subsistenz verhilft nicht nur zu mehr Autonomie, sondern spart auch Geld. Obendrein kann sie in produktiven, insbesondere handwerklichen Beiträgen bestehen. Das Argument, eine Halbierung der Erwerbsarbeit und folglich Halbierung der Produktion halbiere auch den Wohlstand, ist also nicht haltbar, denn an die Stelle materieller Ressourcen zur Neuproduktion treten dann drei marktfreie Ressourcen: (1) eigene handwerkliche Fähigkeiten, (2) Zeit, die dazu nötig ist, und (3) soziale Interaktionen zwecks Gemeinschaftsnutzung.

Institutionelle Innovationen. Verschiedene, hier nur skizzenhaft und unvollständig genannte Rahmenbedingungen könnten die Postwachstumsökonomie unterstützen: Boden-, Geld- und Finanzmarktreformen würden systemimmanente Wachstumszwänge mildern. Regionalwährungen könnten mit einer das Zinsniveau gegen Null senkenden Geldumlaufsicherung versehen werden. Veränderte Unternehmensformen könnten die Gewinndynamik dämpfen. Der Subventions­dschungel könnte durchforstet werden, um gleichermaßen ökologische Schäden und öffentliche Verschuldung zu reduzieren. Ein Bodenversiegelungsmoratorium und Rückbauprogramme für Infrastrukturen wären sinnvoll. Insbesondere Industrieparkanlagen, Autobahnen, Parkplätze und Flughäfen könnten renaturiert werden. Ansonsten können dort Anlagen für erneuerbare Energien installiert werden, um die katastrophalen Flächen- und Landschaftsverbräuche dieser Technologien zu reduzieren.

Auswege aus der Schizophrenie
Weiterhin wäre es an der Zeit, den dehnbaren Nachhaltigkeitsbegriff endlich anhand einer widerspruchsfreien – und vor allem ehrlicheren! – Zielformulierung zu konkretisieren. Die Folgerungen aus der Einsicht, dass viele der vermeintlich nachhaltigen Technologie- und Produktinnovationen systematisch mehr Schäden verursachen, als sie vermeiden, reichen weiter, als selbst viele Wachstumskritiker ahnen: Es existieren nämlich keine per se nachhaltigen Produkte und Technologien, sondern nur nachhaltige Lebensstile. Was nützt es, ein Passivhaus zu bewohnen, Ökostrom zu beziehen, Bionade zu trinken etc., wenn derlei Dinge erstens das Resultat zusätzlicher Produktion sind und zweitens über das hinwegtäuschen (sollen), was dasselbe Individuum ansonsten praktiziert? 2010 hat der Flugverkehr in Deutschland trotz Vulkanasche und letzter Ausläufer der Finanzkrise einen neuen Rekord erzielt. Folglich lässt sich Nachhaltigkeit nur auf Basis individueller Ökobilanzen bemessen. Gemäß dem Zwei-Grad-Klimaschutzziel stünden jedem Erdbewohner pro Jahr 2,7 Tonnen an CO2 zu. Die eigene CO2-Bilanz zu ermitteln, ist längst ein Kinderspiel. Jede Nachhaltigkeitskommunikation und -­politik, die sich daran vorbeimogelt, ist nicht nur überflüssig, sondern schädlich: Sie zementiert die Schizophrenie einer Gesellschaft, deren Nachhaltigkeitsziele nie lauter bekundet wurden und deren Lebensstile sich nie weiter davon entfernt haben.
Wer sich an diesem ­Zielkorridor orien­tiert, kann nicht anders, als jene Lebensstil­elemente aufzugreifen, die eine Postwachs­tumsökonomie konstituieren.  


Niko Paech (50) studierte Volkswirtschaftslehre und ist außerplanmäßiger Professor an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg im Bereich Nachhaltigkeitsforschung.


Lust auf Schrumpfen?
www.postwachstumsoekonomie.org
Literatur:
• Marianne Gronemeyer: Die Macht der Bedürfnisse: Überfluss und Knappheit, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2009 

• Rob Hopkins: Energiewende, Zweitausendeins, 2008


(Zum Foto: Der Fotograf Yann Arthus-Bertrand zeigt Bilder der »Erde von oben«, um das Bewusstsein für ihre Schönheit und zugleich Empfindlichkeit zu wecken. Viele seiner beeindruckenden Aufnahmen zeugen vom Raubbau an natürlichen Ressourcen, die mit einer Wachstumsökonomie einhergehen. Hier hat er die Ruinen von Timgad im heutigen Algerien eingefangen – Mahnmal einer vergangenen Zivilisation. Die Stadt hatte alles, was das Herz begehrt: Kanalisation, Prachtstraßen, Theater, Bäder, ein fruchtbares Umland. Aber durch Entwaldung und Bodenerosion wurde das Umland irgendwann zur Wüste, und die Stadt verfiel.)

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